[716] Bukolische Poesie, Hirtendichtung, eine Art der Idylle, welche das Hirtenleben idealisirt darstellt, entstand im 3. Jahrh. v. Chr. durch Theokrit von Syrakus, dessen Zeitgenossen Bion und Moschus, deren Dichtungen sich durch Naturwahrheit auszeichnen. Die Bukolischen Gedichte des Virgil sind schöne, aber künstliche Erzeugnisse; man sieht es seinen Hirten an, daß es maskirte Römer sind. Im 16. Jahrh. wurde das Hirtengedicht wieder Mode, so daß die ersten Dichter der Italiener und Spanier sich in demselben versuchten, und man führte damals an den fürstlichen Höfen meistens Schäferspiele auf. Salomon Geßner von Zürich (1730 bis 1787) ist der einzige nennenswerthe Bukoliker und auch dessen Gedichte findet man nur während der Jugendzeit schön.
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