Calixt [1]

[761] Calixt (griech. Kallistos, daher Kallist), Name von 3 Päpsten. – C. J. (Domitius), ein Römer, folgte 217 Zephyrin; es ist wenig Zuverlässiges über ihn vorhanden; soll eine Kirche (wo heute S. Maria Trastevere) und das coemeterium Callisti in via Appia erbaut und die Quatemberfasten eingerichtet haben; st. 222 den Martyrtod, Gedächtnißtag 14. October. – C. II., Guido (Wido), von Burgund, mit Königen und dem Kaiser verwandt, 1096 schon Erzbischof von Vienne, Legat (u. Cardinal?), als welcher er 1112 die Nachgiebigkeit Paschals II. gegen Kaiser Heinrich V. im Investiturstreit entschieden verdammte und für Bestätigung der Excommunication des Kaisers durch die Synode von Vienne wirkte. Wurde zu Clugny nach dem Tode des flüchtigen Gelasius III. am 1. Februar 1119 zum Papst erwählt, fügte dem Bannfluche gegen Heinrich V. den wider den Gegenpapst Gregor VIII. bei, letzter floh nach Sutri und endete im Gefängniß, der Investiturstreit mit dem Wormser Concordat von 1222 (s. d. Art. Concordat). C. II. gab dem Erzbisthum Vienne Primatrechte und ordnete ihm mehrere Diözesen unter; st. 1124. – C. III. nannte sich ein Gegenpapst Alexanders III. (1170 bis 78), welcher jedoch nicht gezählt wird, so daß Cardinal Alfons Borgia, Bischof von Valencia, der 1455 Nikolaus V. Nachfolger wurde, als C. III. gilt. Er erneuerte das Fest der Verklärung Christi u. wirkte eben so eifrig als vergeblich für einen Kreuzzug gegen die in Europa eingedrungenen Türken. Er war nicht frei von Nepotismus, hegte jedoch schwerlich den Plan. das von ihm heftig befehdete Neapel seinem Vetter Peter Borgia zu verschaffen; st. 1458.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 761.
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