Charente

[63] Charente (Scharangt) franz. Fluß, entspringt im Depart. Obervienne, wird schon bei Montignac schiffbar und ergießt sich nach einem Laufe von 44 M. der Insel Oléron gegenüber in den baskischen Meerbusen. Von ihr sind 2 Departements benannt; 1) das der Charente, 110 □M. groß mit 383000 E.; von großer Bedeutung ist der Weinbau; das gewonnene Erzeugniß wird [63] fast ganz zu Cognac gebrannt; aus Trüffeln werden jährlich über 300000 Fr. erlöst. Das Depart. ist in 5 Arrondissements, 29 Cantons und 434 Gemeinden eingetheilt; Hauptstadt Angoulême; ferner Barbegieux, Cognac Confolens und Ruffac. 2) Das Depart. der Nieder-Charente mit den Inseln Oléron, Ré und Aix, 119 □M. groß mit 470000 E., in 6 Arrondissements, die in 39 Cantons und 480 Gemeinden zerfallen; Hauptstadt la Rochelle, Kriegshafen Rochefort. Es erzeugt Wein, Getreide, Hanf, Flachs, Obst; viele seiner Bewohner leben von Handel und Schiffahrt, vom Austern- und Sardellenfang, aus den Küstensümpfen wird Seesalz gewonnen. Die sumpfigen Niederungen werden durch die Kanäle von Charas und Brouage entwässert; der Kanal von Niort nach La Rochelle fördert den Handel.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 63-64.
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