[253] Cypern, griech. Kypros, Insel im östl. Becken des Mittelmeeres, Syrien, Cilicien, Aegypten gegenüberliegend, gebirgig, 250 □M. groß, mit 110000 E., größeren Theils Griechen. Das Klima ist das glücklichste, nämlich das dem heißen annähernde gemäßigte, die Luft gesund, die Vegetation außerordentlich mannigfaltig, die Fruchtbarkeit ausgezeichnet. Trotz der Verödung durch die Türken wird Wein, Baumwolle, Tabak, Blumenkohl, treffliches Werkholz, Kupfer, Eisen und Salz ausgeführt. C. gehört zur Verwaltung des Kapudan Pascha und wird in Sandschakate: Lefkoscha, Kerina und Baffa eingetheilt. Hauptstadt ist Nikosia, die wichtigsten Hafenorte Larnaka und Famagosta. Die ältesten Bewohner C.s waren kananit. Stammes, dem sich Phönicier zugesellten und den Dienst der Ascherah (Astarte, Venus, Cypria) einführten; um 550 v. Chr. wurde C. ägypt., dann pers., durch Cimon theilweise, durch Alexander den Gr. ganz griech., dann wieder ägypt. (unter den Ptolemäern), 58 v. Chr. römisch. Im 12. Jahrhdt. herrschte ein Seitenzweig der Comnenen; im 3. Kreuzzuge eroberte es Richard I. von England, er verkaufte es an die Tempelherrn, diese an das Haus Lusignan, von dem es die Venetianer (s. Cornaro) erhielten, 1489, auf jede Weise aussogen und 1571 nach verzweifeltem Widerstande an die Türken verloren.