[12] Gallenfieber, ein der älteren Anschauungsweise entnommener medicin. Begriff, mit dem man einen acuten fieberhaften Zustand bezeichnet, welcher begleitet ist von sog. galligen Symptomen: Appetitlosigkeit, bitterer Geschmack, gelblich belegte Zunge, gelbe Färbung der Haut und der Bindehaut des Auges, Gallenpigment im Urin, dabei heftiger Kopfschmerz, Neigung zum Erbrechen, Erbrechen von Massen galligen Schleimes oder gallige Diarrhöe. Das Fieber hat einen remittirenden Charakter mit Neigung zu Intermissionen. Unter den vagen Begriff G. werden eine Menge ganz verschiedener patholog. Zustände gestellt, je nach der herrschenden Ansicht der Aerzte. Die Behandlung richtet sich nach dem Charakter der Krankheit: Brech-, Abführungsmittel, Säuren, je nach Umständen auf die Nerven wirkende oder der Fäulniß widerstrebende Mittel.