[213] Hamann, Joh. Georg, der »Magus aus Norden«, geb. 1730 zu Königsberg, studierte Theologie, dann Jurisprudenz, doch weit mehr schöne Wissenschaften, führte lange Jahre ein unstätes Hauslehrerleben, wurde 1767 Schreiber und Uebersetzer bei der Accisedirection seiner Vaterstadt, 1777 Packhofverwalter, lebte kränklich aber frei von Nahrungssorgen zuletzt in Düsseldorf und Münster, wo er 1788 st. und wo ihn die Fürstin Galyzin in ihrem Garten begraben ließ. Das Unstäte u. Planlose seines Wesens spiegelte sich auch in seinen Schriften; ihr dunkler und anspielungsreicher Styl schon schreckte die Lesewelt davon ab, aber keck trat er der Aufklärerei seiner Zeit entgegen, ging auf die Offenbarung und Bibel zurück und häufte neben schiefen Ansichten die tiefsinnigsten Gedanken. Göthe sagt von H.: »es wird uns nur trüber u. trüber, je mehr wir ihn studieren«, allein Herders günstigeres Urtheil möchte richtiger sein. Gesammtausgabe (biblische Betrachtungen eines Christen, Sokratische Denkwürdigkeiten, Kreuzzüge der Philologen, Golgatha u. Scheblimini u.s.f.) durch Roth, Berl. 1821, 8 B.