[265] Heinse, Joh. Jak. Wilh., ein Dichter, der theilweise den Genies der Sturm- und Drangperiode angehört und sich im Nachahmen der Ueppigkeit Wielands gefiel, wurde geb. 1749 zu Langenwiesen bei Ilmenau, mit Wieland, Gleim, Jakobi vertraut, reiste 1780 nach Italien, wurde 1787 Vorleser, bald Hofrath u. Bibliothekar des Kurfürsten von Mainz und st. 1803 zu Aschaffenburg. Seine sog. Kunstromane, denen in den 70ger Jahren von ihm sehr schmutzige Dichtungen vorangingen, behandeln Malerei und Bildhauerkunst (Ardhingello u. die glückseligen Inseln 1787) sowie die Musik (Hildegard von Hohenthal 1795), zeigen sittliche Haltlosigkeit und die Ausschweifungen einer glühenden Phantasie, wofür der musterhafte Styl u. die elegante Darstellung nicht entschädigen. Die Briefe zwischen Gleim, H. und I. von Müller gab Körte (Zürich 18068), H.s »Sämmtl. Schriften« H. Laube hrs.