Hoffmann [8]

[327] Hoffmann, Aug. Heinr., geb. 1798 zu Fallersleben im Lüneburgischen, 1835 Prof. der deutschen Sprache zu Breslau, 1842 entlassen, 1845 mecklenburg. Staatsbürger, seit 1848 in Preußen rehabilitirt und pensionirt, lebt seit 1854 zu Weimar, wo er mit O. Schade das »Weimarʼsche Jahrbuch für deutsche Sprache, Literatur und Kunst« herausgibt. H. ist unstreitig einer der ersten Kenner u. Förderer der deutschen Sprache und Literatur und zugleich ein sehr begabter, vielseitiger Dichter; in seinen »Unpolit. Liedern« (Hamb. 1840–41) ergoß er einen Sprühregen von Humor u. Hohn über das polit. Misere Deutschlands aus, was ihm Absetzung u. manche polizeil. Verfolgung zuzog, seinen Charakter aber nur mehr härtete. Werke: »Horae belgicae« (10 Bde., Leipzig u. Berlin 1830–54); »Deutsche Philologie« (Berl. 1836); »Fundgruben für Geschichte deutscher Sprache u. Literatur« (Berl. 1830–37); »Reineke Vos« (Berl. 1852, 2. Aufl.); »Geschichte des deutschen Kirchenlieds bis auf Luther« (Bresl., 2. Aufl. 1853–54); »Polit. Gedichte aus deutscher Vergangenheit« (Leipz. 1843); »Deutsche Gesellschaftslieder« (Leipzig 1844); »Spenden zur deutschen Literaturgeschichte« (Leipzig 1845); »Theophilus« (Hannov. 1843); »In dulci jubilo« (Hannover 1854); »Alemannische Lieder« (5. Aufl. Mannheim 1843); »Gedichte« (Hannov., 4. Aufl. 1853); »Liebeslieder« (Mainz 1850); »Soldatenlieder« (Mainz 1851); »Deutsches Volksgesangbuch« (Leipzig 1848); neuestes: »Kinderwelt in Liedern« (Mainz 1853).

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 327.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: