Karl IV. [1]

[545] Karl IV., deutscher Kaiser, aus dem Hause Luxemburg, Sohn des Königs Johann von Böhmen, geb. 1316 zu Prag, wurde 1346 von 5 Kurfürsten als Gegenkaiser Ludwigs des Bayers aufgestellt u. behauptete den Thron, während Ludwig u. Günther von Schwarzburg, die Gegenkaiser, bald nacheinander starben. Sein Römerzug, sowie ein späterer Zug nach Oberitalien stellten in Italien die Ordnung nicht her; dies gelang ihm jedoch theilweise in Deutschland, wo er sich durch die goldene Bulle (s. d.) verewigte. Sein Hauptaugenmerk richtete er auf die Vergrößerung seiner Hausmacht und er erwarb zu Böhmen und Mähren noch Schlesien, die Lausitzen u. Brandenburg. Für Böhmen war seine Regierung eine höchst wohlthätige, indem er den Acker- und Bergbau förderte, die Moldau schiffbar machte, 1348 zu Prag die erste Universität in Deutschland gründete, die Brücke über die Moldau, die Neustadt und den Hradschin baute u. auch sonst große Bauwerke aufführte. Er st. zu Prag d. 29. Nov. 1378, vergl. Pelzel: Geschichte Kaisers Karl IV., Prag 1780, und besonders Dönniges: Geschichte des deutschen Kaiserthums im 14. Jahrh., Berlin 1841.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 545.
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