Krebse

[655] Krebse oder Zehnfüßer (Decapoda) bilden eine Ordnung der Krustenthiere, mit harter Körperdecke, großem Rückenschild, der Hinterleib eine Art Schwanz bildend. Die Augen zusammengesetzt auf einem beweglichen Stiele. Aechte Füße 5 Paar, deren einige, zuweilen alle, mit Scheeren versehen. Der Mund hat starke Kauwerkzeuge. Am Grunde der eigentlichen Füße, unter dem Rande des Rückenschildes, befinden sich die blätterigen Kiemen. Am Grunde der äußern Fühler liegen die Gehörorgane, bestehend aus einer kleinen Höhle mit einem ausgespannten Häutchen und einem mit Flüssigkeit gefüllten Säckchen im Innern. Merkwürdig ist die starke Wiedererzeugungskraft der K., durch die sich ganze Glieder wieder ersetzen, und besonders interessant die periodische Wiedererzeugung der Schale, die zu gewissen Zeiten abgeworfen und durch eine neue, anfangs weiche, in wenigen Tagen aber verhärtende, ersetzt wird. Mit dieser äußern Häutung wird auch die innere Haut des Magens ausgeworfen. Die K. sind fleischfressend u. gefräßig. Manche Arten haben sehr delicates Fleisch. Mit Ausnahme der Erdkrabben (s. d.) sind sie alle Wasserthiere, die meisten im Meer; nach Beschaffenheit des Schwanzes theilt man sie in 2 Familien: in Kurzschwänze oder Krabben (s. d.) u. Langschwänze oder K.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 655.
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