Lama [2]

[694] Lama (Auchenia), eine Gattung der wiederkäuenden Säugethiere im südl. Amerika, den Kameelen gleichend, aber ohne Fetthöcker u. mit getrennten Zehen, schöne zierliche Geschöpfe. Man kennt nur 2 Arten, das Guanaco und die Vicuna, beide auf den höchsten Regionen der Cordilleren u. auf den kalten rauhen Hochebenen des westl. Südamerika. Das Guanaco (A. guanacus), ist die Stammrace des gezähmten L. u. der Spielarten desselben, von der Größe des Hirsches. mit gelblichrothem Wollhaar, das von einem längern u. dünner stehenden bedeckt wird, letzteres rothbraun, bei dem gezähmten von verschiedener Farbe. Das gezähmte Thier od. eigentliche L. (A. lama) hauptsächlich in den Hochebenen Bolivias gezogen, ist wichtig als Lastthier, doch trägt es keine schweren Lasten und macht nur kleine Tagreisen, 3–4 Meilen, liefert ferner Wolle, gutes Fleisch und Milch. – Die Vicuna (A. vicunna), kleiner, von der Größe des Schafs, das Haar wollig, sehr sein u. weich, von fast metallischem Glanz, röthlichbraun und zu den kostbarsten Tüchern verwendet.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 694.
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