Maria v. Medici

[102] Maria v. Medici, Königin von Frankreich, Tochter des Großherzogs Franz II. von Toscana, geb. 1573, vermählt mit König Heinrich IV. von Frankreich den 16. Dec. 1600, wurde nach dessen Ermordung 1610 Regentin, bewies sich sehr gewandt zu Intriguen, aber unfähig zur Regierung Frankreichs, das in neue Wirren u. Bürgerkriege gestürzt wurde. Sie behielt trotz mancher Stürme die Gewalt über ihren Sohn Ludwig XIII., bis der von ihr selbst gehobene Cardinal Richelieu ihre Verbannung nach Compiegne, als vom Wohle des Staats geboten, durchsetzte. Sie entfloh von dort nach Brüssel, ging 1638 nach England, 1641 nach Köln, wo sie den 3. Juli 1642 in Armuth st.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 102.
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