Mysterien [1]

[275] Mysterien, griech.-deutsch, Geheimnisse, bei den Griechen und später bei den Römern streng abgeschlossene Gesellschaften mit religiösen Zwecken; die [275] Aufnahme in dieselben geschah nur nach gewissen Vorbereitungen. Den eigentlichen Inhalt kennen wir nicht. da die Mitglieder eidlich zur Geheimhaltung verpflichtet waren; ohne Zweifel aber waren die bedeutendsten, nämlich die eleusinischen und samothracischen, die Reste einer vorhellenischen Religion, die sich an diesen Plätzen erhielt; sie widersprach dem griech. Volksglauben übrigens so wenig als irgend eine andere polytheistische Lehre und Ceremonie und diente vielmehr zur Ergänzung desselben. In späterer Zeit machten sich bei den Römern besonders M. des Bachus u. der Isis geltend, die von wandernden griech. und ägypt. Priestern administrirt wurden, wobei es oft sehr unsauber herging.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 275-276.
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