[520] Phänomen, griech.-deutsch, die Erscheinung, auffallende Naturerscheinung, Begebenheit, auch Person. In der Philosophie unterschied man das P. als die sinnlich wahrnehmbare Erscheinung eines Dinges vom Noumenon desselben d.h. von dem geistigen Bilde od. dem Begriffe, den wir davon in uns tragen. Kant suchte nachzuweisen, daß das P. jedes Dinges nur in unserm Vorstellungsvermögen vorhanden, also subjectiv, das Noumenon aber, worunter er das Wesen des Dinges, das Ding, wie es an sich ist, verstand, uns durchaus unerkennbar sei. Hegel faßte die Sache ähnlich auf u. seine P.ologie d.h. Lehre von den Erscheinungen der Dinge, ein Theil der Philosophie des Geistes, ist eine Darstellung der verschiedenen Erscheinungsformen und Entwicklungsstufen des Bewußtseins, die Noumena der Dinge aber glaubte er in seiner Logik zu behandeln.
Brockhaus-1911: Phänomen · Peltiers Phänomen
Eisler-1904: Purkinjesches Phänomen · Phänomen
Kirchner-Michaelis-1907: Phänomen
Lueger-1904: Hallsches Phänomen
Meyers-1905: Purkinjes Phänomen · Phänomēn · Righisches Phänomen · Zeeman-Phänomen · Trousseausches Phänomen · Petersburger Phänomen · Danziger Phänomen · Cheyne-Stokessches Phänomen · Hallsches Phänomen · Peltiers Phänomēn · Kerrs Phänomen