Seligkeit

[180] Seligkeit (vom altdeutschen Sal d.h. Wohnung im Gegensatz zu elend d.h. im Ausland, in der Fremde), der höchste Grad des Glückes, daher gleichbedeutend mit Glück-S.; ewige S., der Zustand der Bewohner des Himmels, der Himmel selbst (s. Himmel), wovon die Schrift sagt: kein Auge hat es gesehen und kein Ohr gehört, was Gott denen bereitet, die Ihn lieben. – S.en, die 8, nämlich Eigenschaften u. Zustände, welche den Christen schon hienieden beseligen oder ihm doch die S. des Jenseits bereiten, sind bei Matth. 5,3–11 genannt, nämlich 1) die Armuth im Geiste, 2) die Sanftmuth, 3) die Traurigkeit, 4) der Hunger nach Gerechtigkeit, 5) die Barmherzigkeit, 6) Reinheit des Herzens, 7) Friedfertigkeit, u. 8) das Verfolgtwerden um der Gerechtigkeit willen. Bei Luc. 6, 20–24 sind nur 4 angegeben. – Selig, im Himmel weilend, dann: wonnetrunken, hochbeglückt; der od. die Selige, soviel als der od. die Verstorbene, wobei vorausgesetzt wird, daß diese Person im Jenseits ein glückliches Loos getroffen hat; selig, in Zusammensetzungen – reich, voll z.B. müh-, red-, weinselig.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 180.
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