Stärke

[304] Stärke, Stärkemehl, schon den Alten unter dem Namen Amylon (d.i. das Ungemahlene, was schon von der Natur Mehl ist) bekannt, findet sich in den Samenlappen aller Dicotyledonen sowie im Albumen u. den Samen der meisten Monocotyledonen, wie auch in den Knollen vieler Pflanzen u. den Wurzeln u. Stämmen vieler Palmen. Die S. wird in eigenen Fabriken mittelst Maschinen (nach Huck, Leine, Martin) aus Kartoffeln und Waizen bereitet, indem diese zerrieben mit Wasser so lange geknetet u. ausgewaschen werden bis das Wasser nicht mehr milchig abfließt; das aus dem milchigen Wasser abgesetzte S. mehl wird wiederholt mit Wasser ausgewaschen u. schnell getrocknet. Die S. liegt in den Höhlungen der Pflanzenzellen in Gestalt kleiner weißer, glänzender Körner, ohne alle krystallinische Textur, immer aber dem Ei ähnliche Formen darstellend, von der Größe 1/81/400 Millimeter. Die der Kartoffeln sind die größten, die aus dem Perispermum von Panicum miliaceum die kleinsten. Das S.-mehl ist ein, wie der Zucker und das Gummi, nährender Pflanzenbestandtheil; das des Waizen ist seiner u. besser als das der Kartoffeln. S. Gährung.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 304.
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