Knopp geht mal aus

[109] Bekanntlich möchte in dieser Welt

Jeder gern haben, was ihm gefällt.

Gelingt es dann mal dem wirklich Frommen,

An die gute Gabe dranzukommen,

Um die er dringend früh und spat

Aus tiefster Seele so inniglich bat,

Gleich steht er da, seufzt, hustet und spricht:

»Ach Herr, nun ist es ja doch so nicht!«

Auch Knopp ist heute etwas ergrimmt

Und über sein ehliches Glück verstimmt.

Grad gibt es den Abend auch Frikadellen,

Die unbeliebt in den meisten Fällen.


Knopp geht mal aus

Er lehnt sie ab mit stillem Dank,
[109]

Knopp geht mal aus

Zieht seinen Frack aus dem Kleiderschrank,

Und ohne sich weiter an was zu kehren,


Knopp geht mal aus

Wandelt er trotzig zum goldenen Bären! –
[110]

Knopp geht mal aus

»Potztausend, also auch mal hier!«

So rufen freudig beim Öffnen der Tür

Der kunstreiche Doktor Pelikan

Und Bello, der Förster und Jägersmann.


Knopp geht mal aus

Knopp aber redet nicht eben viel;

Hat auch nicht Lust zum Solospiel;
[111]

Knopp geht mal aus

Sondern tief in sich selbst gekehrt

Hat er sein Schöppchen Bier geleert.

Punkt zehn schließt er die Rechnung ab


Knopp geht mal aus

Knopp geht mal aus

[112] Und begibt sich zu Haus in gelindem Trab.


Quelle:
Wilhelm Busch: Werke. Historisch-kritische Gesamtausgabe, Bde. I-IV, Band 2, Hamburg 1959, S. 109-113.
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