Analyse [3]

[13] Analyse , biologische. Während man bisher Gifte fast ausschließlich auf chemischem Wege nachwies, nimmt neuerdings der Nachweis derselben auf biologischem Wege ein erhöhtes Interesse in Anspruch.

Bei der biologischen Analyse wird die Einwirkung von Giften auf niedere bezw. höhere Organismen beobachtet. Als Versuchsobjekte finden Verwendung: Bakterien (zur Prüfung von Desinfektionsmitteln auf Wirksamkeit), Algen, Hefen (z.B. zur Bestimmung der Salizylsäure- nach der Kohlensäureproduktion), Schimmelpilze (zum Arsennachweis), Blut (zum Nachweis von Saponinen), Würmer (zur Wertbestimmung von Wurmmitteln), Fische (zur Wertbestimmung von Schlafmitteln) und insbesondere Frösche zum Nachweis einer ganzen Reihe von Alkaloiden (insbesondere auch von Strychnin); für dieselben Zwecke finden vielfach auch Mäuse Verwendung; Kaninchen dagegen werden zum Nachweis von Ricin und zur Wertbestimmung von Siebermitteln verwendet, während man Atropin und Physostigmin am Katzenauge nachweist. Die Prüfung der lokalanästhetischen Mittel wird dagegen am Menschen (Arm und Hornhaut des Auges) vorgenommen.

Mezger.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 13.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: