[398] Ausfrieren, der Wintersaaten, tritt ein, wenn der ungenügend entwässerte Boden gefriert, wobei die Bodendecke infolge der Ausdehnung durch den Frost sich hebt und die Wurzeln der jungen Pflanzen bloßgelegt werden, so daß diese Schaden leiden oder zugrunde gehen.
Das Ausfrieren tritt namentlich in schneelosen Wintern, aber auch im Frühjahr bei sogenannten Spätfrösten ein. Es sind ihm insbesondere südliche Hänge, ferner Böden mit starker Kapillarkraft (Ton- und Moorböden) bei hohem Grundwasserstand ausgesetzt, weil hier infolge der durch Kapillarwirkung beförderten Wasserverdunstung große Wärmemengen gebunden werden (Verdunstungskälte). Gegen das Ausfrieren hilft gründliche Entwässerung des Bodens, am besten durch Drainage; ferner ist zu empfehlen das Anwalzen der Wintergetreide im Frühjahr, auch das Austreiben von Schafen im Herbst. Bei Moorkulturanlagen, die ihrer Natur nach vom Frost besonders stark heimgesucht sind, sucht man durch Mischung oder Bedeckung des Moorbodens mit einer die Kapillarität des Moores vermindernden Bodenart, am besten Sand, der schädlichen Wirkung zu begegnen. Näheres hierüber s. Moorkultur.
Drach.