[427] Celloidinpapier, ein photographisches Papier, das mit einer Emulsion von Chlorsilber und andern Silbersalzen in Kollodium überzogen ist.
Die empfindliche Schicht wird in der Regel durch Mischen von Kollodium, in dem Chloride (Chlorcalcium, -lithium, -magnesium u.s.w.) aufgelöst sind, mit einer alkoholischen Lösung von überschüssigem Silbernitrat unter Zusatz von Zitronensäure hergestellt; derartiges Chlorsilberkollodium wird auf mattes oder glänzendes barytiertes Rollenpapier (s. Barytpapier) mittels eigner Gießmaschinen aufgegossen; dieser Ueberguß trocknet an der Luft rasch, wonach das Papier in Rollen lichtdicht verpackt oder in kleinere Formate zerschnitten wird. Gutes Celloidinpapier soll sich mehrere Monate bis über ein Jahr unzersetzt aufbewahren lassen. Die Haltbarkeit der Papiere, ihre Empfindlichkeit, der Farbenton und die Gradation der Kopien hängen von den Mischungsverhältnissen zwischen Silbernitrat, Chlorid, Zitronensäure und eventuell andern Beimengungen sowie von der Zusammensetzung der Barytpapierunterlage ab. Man nennt alle derartigen photographischen Chlorsilberpapiere, die für den Kopierprozeß dienen, Chlorsilberkollodiumpapiere oder meistens Celloidinpapiere. Allerdings bezeichnete man mit letzterem Namen anfangs nur eine gewisse Sorte eines mittels Celloidinkollodiums hergestellten Chlorsilberpapieres. Später kam jedoch die Bezeichnung Celloidinpapier als allgemeiner Name für alle Arten von Auskopierpapieren mit Chlorsilberkollodium in Gebrauch und hat sich eingebürgert. Es kommen Celloidinpapiere mit matten und glänzenden Oberflächen in den Handel. Vgl. a. Chlorsilbergelatine und Photographie.
J.M. Eder.