[152] Dünger, künstliche, auch käufliche oder konzentrierte genannt, ersetzen dem Boden die ihm durch die Ernten entzogenen Nährstoffe, die durch Verkauf der Ernten nicht in den Stallmist gelangen und somit dem Boden bei bloßer Stallmistdüngung nicht wieder zurückgegeben werden. Die wesentlichsten hierbei dem Boden entzogenen Nährstoffe sind: Phosphorsäure, Stickstoff, Kali und Kalk, und es ist als ein großer Vorteil der künstlichen Düngemittel zu betrachten, daß man imstande ist, mit ihnen dem Boden nur das zuzuführen, was ihm fehlt. Dieselben werden (abgesehen vom Kalk) nach ihren Bestandteilen in vier große Gruppen eingeteilt: 1. phosphorsäurehaltige Düngemittel, 2. stickstoffhaltige Düngemittel, 3. stickstoff- und phosphorsäurehaltige Düngemittel, 4. Kalisalze. Vgl. a. Chilisalpeter, Guano-, Kladno-, Knochen-, Magnesium-, Tonerdephosphat, Düngesalz, Kalisalze, Phosphorsäuredünger, Phosphorite, Stickstoffdünger, Thomasschlacke u.s.w.
Literatur: Rümpler, Die käuflichen Düngestoffe, Berlin 1889,3. Aufl.; Wolff, Praktische Düngerlehre, Berlin 1889, 11. Aufl.; Weitz, Landwirtschaftlicher Raubbau, Berlin 1894, 3. Aufl.
Blankenburger Dünger hat den Namen nach seinem Herstellungsort Blankenburg bei Berlin erhalten. Er wird aus organischen Substanzen (Schlachthausabfällen u.s.w.) durch Aufschließen mit Schwefelsäure hergestellt und kommt in zwei Sorten in den Handel. Diese enthalten entweder 6% Stickstoff und 6% Phosphorsäure oder 5% Stickstoff und 6% Phosphorsäure.
Literatur: [1] Sächsische Landwirtschaftliche Zeitschr., Dresden 1900, Nr. 38. [2] Bericht der Kgl. Lehranstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau zu Geisenheim a. Rh., 1902.
Weitz.