Fahrbahn [3]

[573] Fahrbahn der Straßenbrücken (vgl. Brückenbahn).

Dieselbe setzt sich zusammen aus der Fahrbahndecke, der dieselbe tragenden Fahrbahntafel und den das Fahrbahngerippe bildenden Quer- und Längsträgern. Ueber die Anordnung der Fußwege ist zu bemerken, daß dieselben bei größerer Brückenbreite zweckmäßig außerhalb der Hauptträger auf Konsolen angebracht werden; man erzielt dadurch leichtere Querträger und Querverbände. Die Konsolen sind als Fachwerkkonstruktion oder als Blechwandkonsolen auszubilden; sie tragen die Fußweglängsträger, die entweder unmittelbar die Bedielung (Querdielen) aufnehmen oder wieder mit einer Tafel aus Belageisen, Wellblech, Buckelplatten u.s.w. abgedeckt sind, auf der dann eine Betonschicht und ein Plattenpflaster oder Asphaltestrich aufgebracht wird. Für gute Entwässerung der Fahrbahnoberfläche ist vorzusorgen. Die Fahrbahn enthält zu dem Zweck im Querprofil eine Wölbung, und den über die Fahrbahn um 10–15 cm erhöhten Fußwegabdeckungen gibt man eine schwache Neigung gegen die Fahrbahn. Das in der Rinne zwischen Fahrbahn und Fußwegen zusammenlaufende Wasser ist unter möglichster Abhaltung von der Tragkonstruktion abzuführen. Hierzu dienen Rinnsteine, Rinnen aus umgekehrten Zoreseisen, durchgehende offene Schlitze zwischen Fahrbahn und Fußwegen, Abfallrohre. Längere Brücken, insbesondere solche mit mehreren Oeffnungen erhalten meist auch im Längenprofil eine sanft gewölbte Fahrbahn, was sowohl aus Schönheitsgründen zu empfehlen als auch für die Entwässerung der Fahrbahn günstig ist. Im Anschlusse der Brückenfahrbahn an die Widerlager ist bei längeren Brücken auf die Wärmeausdehnung Bedacht zu nehmen.

Melan.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 3 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 573.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika