Gasmesser [2]

[307] Gasmesser. Zu den im Hauptwerk beschriebenen Gasmesserarten sind neuerdings die Augenblicksgasmesser hinzugetreten. Der bekannteste von ihnen ist der Rotamesser.

Er besteht aus einer senkrechten Glasröhre, die sich nach oben hin allmählich erweitert und eine empirisch ermittelte Skala trägt. Das Gas tritt unten ein und oben aus und hebt beim Durchfluß einen leichten Schwimmer, in dessen Rand schräge Rinnen eingeschnitten sind, so daß er sich im Gasstrom wie ein Turbinenrad dreht. Er Stellt sich infolge der Drehung stets senkrecht und haftet nicht an der Glaswand. Er steigt so hoch, daß zwischen ihm und der Wand genügend Raum zum Durchtritt des Gases bleibt. Je mehr Gas durchfließt, um so höher wird der Schwimmer gehoben. Die Lage des Schwimmers ist also das Maß für den Gasdurchfluß. Das spezifische Gewicht beeinflußt die Angaben, daher muß für jede Gasart ein besonders geeichter Zähler angewandt werden.

Auf einem andern Grundsatz beruht der Capomesser von Ubbelohde. Bei ihm läßt man das Gas durch eine Kapillare strömen. Es besteht ein Druckunterschied vor und hinter dieser Kapillare. Er ist dem Gasdurchgang proportional.


Literatur: Journal für Gasbeleuchtung und Wasserversorgung 1912, S. 557.

W. Bertelsmann.

Gasmesser.
Gasmesser.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 307.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika