Getriebene Arbeit

[459] Getriebene Arbeit, in Metallblech, am bellen in dem sehr dehnbaren Kupfer, plastisch ausgearbeitete Werke der Kunst.

Zu diesem Ende wird das Blech entweder mit Punzen auf einer Pochscheibe geschlagen oder es wird auf Stanzen gelegt, mit einer Bleiplatte bedeckt und durch Daraufschlagen die plastische Form der Stanzen darin ausgeprägt. Getriebene Arbeit wurde schon in Babylon und Ninive hergestellt, und zwar entweder als Empaistik, d.h. mit einem Kern aus Lehm oder Holz versehen, oder als Sphyrelaton, das als hohle getriebene Arbeit aufzufassen ist und namentlich in Griechenland angewendet zu werden pflegte. Bei Kolossalstatuen wurden mehrere Stücke gemacht, die dann zusammengenietet erschienen. Auch in der Folgezeit wurde getriebene Arbeit häufig angewendet; in der Renaissanceperiode ist Benvenuto Cellini der Hauptvertreter dieser Richtung. – Vgl. Kunstgewerbe.


Literatur: Semper, G., Der Stil, Frankfurt a.M. 1860.

Weinbrenner.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 4 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 459.
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