Kohlenschuppen

[552] Kohlenschuppen für Eisenbahnzwecke werden in größeren Abmessungen selten, nur da ausgeführt, wo die Beschaffenheit der zu lagernden Kohlen oder Koks die sonst allgemein übliche unbedeckte Lagerung im Freien (s. Kohlenbühnen) nicht zuläßt.

Die Schuppen werden dann in einfachster Weise zwischen zwei Gleisen hergestellt, wovon das eine als Zufahrt für die Kohlenwagen, das andre für die kohlenabnehmenden Lokomotiven dient. Auf der Seite des letzteren Gleises pflegt der Kohlenschuppen in ganzer Länge oder doch größtenteils offen zu bleiben, während an der Zufahrtseite verschließbare Tore mit Ladesteigen üblich sind. Die Verladung in die Tender kann dann durch kleine Wagen erfolgen, die etwa in Höhe des oberen Tenderrandes auf einem Schmalspurgleise laufen. Um die Kohle dabei nicht unnötig hoch heben zu müssen, empfiehlt es sich, den Fußboden des Schuppens in dieselbe Höhe zu legen wie die Fläche der Kohlenbühne (s.d.) oder den Schuppen auf diese zu setzen. Jedenfalls wird die Zufuhr und die Verladung der Kohle durch Schuppen mit Wänden gegenüber der auf freier Kohlenbühne erschwert; Kohlenschuppen sind daher nicht beliebt.

Kübler.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 552.
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