Lichtfilter [3]

[388] Lichtfilter. – In neuerer Zeit kommen noch Lichtfilter nach dem Dreifarbensystem für sogenannte Farbenmesser in Betracht; sie bestehen aus Glasplatten, die mit gefärbter Gelatine überzogen sind, wozu z.B. nachfolgende Mischungen (nach Hübl) benutzt werden: Rotfilter: 1,5 Bengalrosa + 2,0 Tartrazin; Gelbfilter: Filtergelb; Grünfilter: 0,4 Patentblau + 5,0 Filtergelb + 0,4 Toluidinblau; Blaufilter: 2,0 Toluidinblau + 1,2 Säure, violett. Blaue Lichtfilter zur Ausschaltung von rotem und gelbem Licht ist: Ammoniakalische Kupfersulfatlösung (Eder) oder eine Lösung von 50 g Nickelammoniumsulfat, 10 g Ammoniumsulfat, 55 ccm Ammoniak (0,90 spez. Gew.) und Wasser bis zu 1 t (Ives und Kingsbury). Als Gelbfilter dient eine 2 prozentige Lösung von Kaliummonochromat in lern dicker Schicht (die auch Grün durchläßt) oder besser: 100 g Kobaltammoniumsulfat, 0,733 g Kaliumbichromat, 10 ccm Salpetersäure (spez. Gew. 1,05) und Wasser bis zu 1 l [1]. Lichtfilter zur Abhaltung von Ultraviolett. Meistens schaltet man 1–2 cm dicke Glasplatten ein, um Ultraviolett abzuhalten, aber es geht immer noch die Grenzzone bis 366 μμ hindurch. Besser ist Aesculin oder saure Chininsulfatlösung. Kögel empfiehlt Flüssigkeitslichtfilter von Anthrazen oder Triphenylmethan [2]. Lichtfilter, welche das sichtbare Spektrum abschneiden und nur gewisse Zonen von Ultraviolett durchlassen, sind: Quarzplatten, auf nassem Weg versilbert, oder Kombinationen von blauem Glas mit Nitrosodimethylanilin (Wood, Lehmann). Ein Gemisch von gasförmigem Chlor und Brom ergibt ein monochromatisches Ultraviolettfilter für das Wellenintervall 240 bis 250 μμ [3], Ueber verschiedene Lichtfilter und ihre Verwendungen s. [4], [5].


Literatur: [1] Lux, Zeitschr. f. Beleuchtungstechnik 1917. – [2] Biochemische Zeitschr. 1918, S. 207. – [3] Peskoff, Zeitschr. f. wissensch. Photogr. 1919, S. 227. – [4] Eder, Rezepte und Tabellen für Photographie, 9. Aufl., Halle a. d. S. 1917. – [5] A. Schäfer, »Lisa-Lichtfilterhandbuch«, Augsburg 1918. – [6] Hübl, Die photographischen Lichtfilter, Halle a. d. S. 1910. – [7] Eder, Ein neues Graukeilphotometer, Halle a. d. S. 1920. – [8] Schanz, Die Schädigung des Auges durch ultraviolettes Licht, Elektrotechn. Zeitschr., Berlin 1908.

J.M. Eder.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1920., S. 388.
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