[525] Meteore nennt man gegenwärtig alle Ereignisse, die durch kosmische Vorgänge in unsrer Atmosphäre zur Erscheinung kommen.
Im engeren Sinne bezeichnet man mit Meteor Körper, die aus dem Himmelsraum in unsre Atmosphäre eintreten und dort durch den Reibungswiderstand zum Glühen und unter Umständen zur Explosion gebracht werden. Zum Teil werden dieselben ganz verdampft oder sie durchschneiden lediglich die höheren Schichten der Atmosphäre und setzen ihren Weg weiter fort oder auch sie fallen als Meteorite, Aeorolithe auf die Erdoberfläche. Eine große Anzahl der sichtbar werdenden Meteore steht gruppenweise miteinander in Zusammenhang, und diese zusammengehörigen Meteore erscheinen zu bestimmten Zeiten des Jahres in großen Mengen (August-Schwarm = Perseiden, November-Schwarm = Leoniden und andre von geringer Intensität) als von bestimmten Punkten des Himmels (Radiationspunkte) herkommend. Sie stehen nach den angestellten Berechnungen mit bestimmten Kometen ihrerseits wieder in Zusammenhang.
Technisch wichtig ist die geognostische Beschaffenheit der Meteorsteine. Sie bestehen zum größten Teil aus Eisenmetallen bestimmter Zusammensetzung, zum geringen Teil aus erdigen Körpern, die ersteren bezeichnet man wohl auch als Sideriten. Diese zeigen bei Anätzen mit Säuren ganz charakteristische Zeichnungen, die sogenannten Widmanstättenschen Figuren. Die größte Sammlung von Stücken der zur Erde gefallenen Meteore besitzt die K.K. Mineralien-Sammlung zu Wien.
Literatur: [1] R. Wolf, Handb. d. Astronomie II, S. 490 ff. [2] Newcomb-Kempf, Pop. Astron., Leipzig 1914, und bezüglich der mineralog. Daten besonders G. Rose, Beschreibung und Einteilung der Meteoriten, Berlin 1863.
L. Ambronn.