[2] Papiergarn wird aus gewöhnlichen Papierstoffasern, namentlich Holzzellstoff, dadurch hergestellt, daß die auf der Lang- oder Zylinderformmaschine erzeugte Papierbahn durch streifenweise Herstellung des Metalltuches oder durch dünne Wasserstrahlen in Streifen geteilt, diese durch einen Filz abgenommen und einem Nitschelzeug (s. Streichgarnspinnerei) zugeführt werden, wodurch die Umwandlung aus flachen Streifen in rundes Garn erreicht wird. Die so entstandenen oder manchmal auch aus geschnittenen Streifen schon fertigen Papiers hergestellten Garne werden einer Appretur in tierischem Leim, Dextrin, Kartoffelstärke unterzogen, auch mit Paraffin, Wachs gebürstet und auf Spulen aufgewickelt. Aus diesen Garnen werden Teppiche, Wandbehänge, Handtücher, ja selbst ganze Anzüge hergestellt.
Literatur: Pfuhl, E., Zellstoffgarne (Xylolin, Silvalin, Licella), ihre Herstellung u.s.w., Riga 1904.