Photoplastik

[130] Photoplastik (Photoskulptur), Verfahren, Hochreliefs oder Skulpturen mit Hilfe der Photographie zu erzeugen.

Die Herstellung eines Hochreliefs unmittelbar auf rein photographischem Wege kann mit Hilfe dicker Chromatleimschichten erfolgen (s. Chromatphotographie). Für die durch Bildhauerei aus hartem Material zu erzeugenden Skulpturen oder aus später erhärtendem Material darzustellenden Plastiken kann aber gleichfalls die Photographie als Hilfsmittel herangezogen werden. Die Methode von Villème in Paris (1861) besteht darin, daß vom Objekt eine sehr große Anzahl von photographischen Aufnahmen, und zwar von verschiedenen, passend gewählten Standpunkten aus, gemacht werden. Die sich ergebenden Dimensionen werden mittels Punktierens auf den Modellierblock übertragen. Das Verfahren wurde später durch Pötschke (1891) und Selke (1897) in Berlin verbessert. – Die mittels Chromatleims erzeugten Hochreliefs werden zumeist durch Abformung mit Gips u.s.w. oder durch galvanoplastisches Kopieren in metallene Photoplastiken umgewandelt. Vgl. a. Eders Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik, Halle a. S. 1893, 1897, 1900, 1901, 1902 und 1906

A.W. Unger.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 130.
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