[149] Platinfeuerzeug (Döbereinersche Zündmaschine). Dieses von Döbereiner 1823 erfundene Feuerzeug benutzt die Eigenschaft des Platinschwamms, aus der Luft sein vielfaches Volum Sauerstoff aufzunehmen und so sehr lebhafte Verbrennungserscheinungen zu bewirken, insbesondere Wasserstoffgas zu entzünden.
Am Holz- oder Ebonitdeckel eines 15 cm hohen zylindrischen Glasgefäßes (s. die Figur), das mit verdünnter Schwefelsäure nicht ganz gefüllt ist, hängt in die Säure eine unten offene Glocke aus Glas und in dieser ein Stück Zink, woran sich Wasserstoff entwickelt. Vom oberen Teil der Glocke führt eine durch Hahn verschließbare Röhre horizontal umgebogen das aus seiner Oeffnung austretende Wasserstoffgas in eine Hülfe, innerhalb deren ein mit Platinschwamm bedecktes seines Netz aus Platindraht ausgespannt ist. Das aus der andern Seite der Hülfe austretende Gas ist zum Flämmchen entzündet. Bei geschlossenem Hahn füllt sich die Glocke mit Gas, wodurch das Zink außer Berührung mit der Säure kommt. Mit der Zeit hört die [149] Aktivität des Platinschwamms auf, sie kann durch Benetzen mit Salpetersäure und schwaches Ausglühen wiederhergestellt werden. Eine Verbesserung des Feuerzeugs ist als Hofmanns Feuerzeug verbreitet. Der Becher ist durch Hinzufügen von einer Kohleplatte an seinem Boden und von Leitungen zu einem galvanischen Element vervollständigt; statt der Hülfe mit Platinschwamm dient eine seine Spirale aus Platindraht. Diese wird durch den Strom glühend und entzündet in sicherer Weise das Gas.
A. Schmidt.