Reduziermaschine

[373] Reduziermaschine, Bezeichnung für: 1. Hämmermaschine (Fig. 12) zum Dünnerhämmern von Drähten und Einziehen (Verengern) von Rohren.

Ihre Wirkungsweise besteht darin, daß zwei einander gegenüberstehende Gesenke g mit halbrunden Vertiefungen, welche in dem sich rasch drehenden Ring s gleiten können mittels Rollen r, die in dem drehbaren King angeordnet sind, in der Minute 2000–4000 mal, je nach Größe der Maschine gegeneinander und das zwischen ihnen befindliche Arbeitsstück geschlagen werden [1]. – Hämmermaschinen für Nähmaschinennadelschäfte werden gleichfalls als Reduziermaschinen bezeichnet; eine solche ist in [2] abgebildet.

2. Graviermaschinen, welche nach einem Modell a eine verkleinerte Kopie b herstellen (Fig. 3) (Leipziger Maschinenbaugesellschaft m. b. H.).

Diese Maschinen arbeiten nach dem Tastprinzip. An einem langen Hebel (Wange) ist ein in eine stumpfe Spitze zulaufender Stahlstift befestigt, der mit einer gewissen Kraft gegen das sich drehende (oder hin und her geschobene) Modell gedrückt wird; den Unebenheiten des Modells entsprechend kommt der Hebel in schwingende Bewegung. Er trägt einen Fräser, der die ihm gegenüber befindliche Modellplatte, die sich wie das Modell dreht (bezw. hin und her schiebt) diesem entsprechend ausfräst. Die Maschinen arbeiten ohne Unterbrechung vollständig selbsttätig und rücken sich von selbst aus; sie werden in verschiedenen Anordnungen gebaut [3], [4].


Literatur: [1] Zeitschr. d. Ver. deutsch. Ing. 1897, S. 1300. – [2] Weisbach-Herrmann, Lehrbuch der Ingenieur- und Maschinenmechanik, Bd. 3, 3. Abt., 2. Hälfte, S. 1300. – [3] Zeitschr. d. Ver. deutsch. Ing. 1906, S. 423. – [4] Katalog der Leipziger Maschinenbaugesellschaft m. b. H. (vormals Elektrogravüre), Leipzig-Sellerhausen.

A. Widmaier.

Fig. 1–2.
Fig. 1–2.
Fig. 3.
Fig. 3.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 373.
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