[980] Zelt, ein aus wasserdichter Leinwand über rundem Grunde, also kegelförmig, oder in langer Form erbautes Dach, das über Stangen errichtet und durch Seile an Pflöcken bezw. am Boden befestigt ist.
Schon in frühester Zeit bildet das leicht zu errichtende und schnell abzubrechende Zelt die Wohnstätte der wandernden Hirtenvölker wie auch die Schlafstellen der Krieger. Im Altertum und Mittelalter boten besonders im Orient Prachtzelte den Herrschern das Mittel zur Entfaltung ihres Reichtums an farbigen Teppichen u.s.w. Ueber die Festzelte assyrischer Könige und solche aus alexandrinischer Zeit s. [1]. Gegenwärtig findet das Zelt weitgehende Verwendung zu Kriegs- und Ausstellungszwecken; im ersten Falle für die Unterkunft der Offiziere, Mannschaften und Pferde und für Kriegslazarette, bei den Ausfüllungen vorübergehender Art als Stallungen, Wirtschafts- und Maschinenhallen, Gabentempel u.s.w. Ferner dient das Zelt als Garten- oder Jagdzelt, Musikpavillon in einfachster oder reichster Ausstattung [2].
Literatur: [1] Semper, G., Der Stil, Frankfurt a.M. 1860, Bd. 1, S. 308. [2] L. Stromeyer & Co., Konstanz, Zelte, Baracken und transportable Gebäude (Katalog mit Abb.).
Weinbrenner.