Zimtöle

[867] Zimtöle. Es gibt vier verschiedene Arten von Zimtöl: Ceylonzimtöl, Zimtkassiaöl, Zimtwurzelöl und Zimtblätteröl.

Von diesen sind die beiden ersten sehr ähnlich; doch wird das Ceylonzimtöl weit höher geschätzt als das Kassiaöl. Das Ceylonzimtöl wurde früher ausschließlich aus dem Bruch und dem Abfall der echten Zimtrinde von Cinnamomum ceylanicum Breyne an den Produktionsorten destilliert; neuerdings hat die Produktion des Ceylonöles aus Zimtabfällen, den sogenannten Chips, in Deutschland großen Umfang angenommen. Das Ceylonzimtöl ist eine hellgelbe Flüssigkeit von dem angenehmen, seinen Geruch des Ceylonzimts und gewürzhaftem, süßem, brennendem Geschmack. Das aus den Blättern von Cinnamomum ceylanicum gewonnene Oel riecht nach Nelken und Zimt, der aus der Wurzelrinde gewonnene stark nach Kampfer. Das Kassiaöl wird in China und Cochinchina aus der Rinde, den unreifen Früchten, Kelchen und anderen Abfällen des Zimtkassiabaumes (Cinnamomum Cassia Bl.) durch Destillation gewonnen. Es ist von hellgelber, mit der Zeit braun werdender Farbe und besitzt einen fußen, hinterher brennenden Geschmack. Seine Güte hängt von seinem Gehalt an Zimtaldehyd ab. Ceylonzimtöl und Zimtkassiaöl finden Verwendung in der Parfümerie- und Toiletteseifenfabrikation, ersteres auch in der Likörfabrikation.


Literatur: Gildemeister & Hoffmann, Die ätherischen Oele, S. 488 und 499, Berlin 1899.

Deite.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 867.
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