Zinkgelb

[1000] Zinkgelb, aus Doppelsalzen von basisch chromsauerm Zinkoxyd mit andern chromsauern Salzen, meistens aber aus chromsauerm Zinkoxyd begehende, lebhafte gelbe Körperfarbe.

Es wird dargestellt durch Kochen von Zinkweiß mit einem Ueberschuß von Natronlauge durch längere Zeit, wobei ein Teil sich löst, Zufügen von doppeltchromsauerm Kali, so daß ein Ueberschuß an diesem vorhanden ist. Man erhält die Farbe auch, wenn man eine Mischung von 1 Aequivalent Zinkweiß = 40,2 Gewichtsteilen mit 1 Aequivalent Natron = 31,2 Gewichtsteilen kocht, nach dem Kochen mit 1 Aequivalent Zinkvitriol = 143,2 Gewichtsteilen versetzt, wodurch das angewendete Aetznatron neutralisiert wird, und nun doppeltchromsaures Kali hinzufügt. – Gelbes Ultramarin, Permanentgelb, ist im wesentlichen ein Gemenge von basisch chromsauerm Zinkoxyd mit chromsauerm Kalk. Diese Sorte stellt man her, indem man Zinkweiß mit Salzsäure kocht, bis es sich fast vollständig aufgelöst hat, der Lösung Chlorcalcium zufügt und mit neutralem chromsauerm Kali ausfällt. Eine überaus schöne, alle andern Zinkgelbe übertreffende gelbe Farbe erhält man dadurch, daß man Zinkweiß mit wenig konzentrierter Natronlauge versetzt, verrührt, dann 12–15% Pikrinsäure mit ziemlich viel Wasser und hierauf einen Ueberschuß von Alaun, um freies Natron zu neutralisieren, hinzufügt. Mit Blei gemischt, liefert diese Farbe sehr schönes Grün und hat als Wasserfarbe große Deckkraft.

Andés.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 1000.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika