Mima Saidsauro.

[426] Als in der Nähe von Sekigahara in der Provinz Mino durch die Widersacher des berühmten nachmaligen Schogun Jyeyasu1 ein großes Kriegsheer gesammelt war, litten die Krieger mitunter Noth an Lebensmitteln, und so kam es, daß ein Soldat, Mima Saidsauro, einem Priester, der den Leuten wahrsagte und sich dadurch Geld und Lebensmittel zu erwerben suchte, einen großen Sack mit Reis rauben wollte. Der Priester widersetzte sich ihm aber, und als sie nun in heftigen Streit geriethen und der Soldat von seinem Schwerte Gebrauch machte, trat er den Priester so unglücklich, daß er ihm das rechte Bein abhieb. Der Priester starb an dem Blutverluste, den die Wunde veranlaßte, und rief im Sterben, er werde an dem Soldaten und an seinen Nachkommen bis ins siebente Glied Rache üben. Und in Folge davon ward der Soldat wirklich am rechten Fuße lahm und mußte den Kriegsdienst aufgeben. Sein Sohn trat an seine Stelle, doch ihm erging es ebenso, und dies wiederholte sich jedesmal bei allen folgenden Geschlechtern, so weit die Berichte darüber vorliegen.

1

Vgl. geschichtliche Sage von Ogaki, S. 289.

Quelle:
Brauns, David: Japanische Märchen und Sagen. Leipzig: Verlag von Wilhelm Friedrich, 1885, S. 426.
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