3. Der bär.

[158] Eine tscheremissenfrau brachte zur mahlzeit nudelsuppe auf das erntefeld, und [da] ist [ihr] ein bär entgegengekommen. Er streckt seine tatze vor und kommt brummend auf die frau los. Die frau sieht auf die tatze des bären: ein grosser ast ist in die tatze gegangen. Die frau zieht den ast heraus, und der bär ist gar erfreut, nimmt der frau den suppeneimer und giesst die suppe heraus, geht aber mit dem suppeneimer in den wald. Da bleibt die frau verwundert stehen. Einige zeit vergeht1, und der bär kommt zurück: den eimer hat er [mit honig] gefüllt und bringt und gibt den honig der frau.

Fußnoten

1 eig. »viel [zeit], wenig [zeit] wird es«.

Quelle:
Wichmann, Yrjö: Volksdichtung und Volksbräuche der Tscheremissen. Helsinki: Suomalais-Ugrilainen Seura, 1931, S. 158-159.
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