[8] Öhringen, Oberamtsstadt im württemberg. Jagstkreis und Hauptort der dem Fürsten von Hohenlohe-Öhringen gehörigen Standesherrschaft Ö. (356 qkm oder 6,47 QM.), an der Ohrn und der Staatsbahnlinie Heilbronn-Ellrichshausen, 231 m ü. M., hat 2 evang. Kirchen, darunter die stattliche evangelische, jetzt restaurierte Pfarrkirche (mit merkwürdiger Bildschnitzerei von Zedernholz aus dem 15. Jahrh. und Epithaphien des Hohenloheschen Hauses), eine Synagoge, ein Residenzschloß des Fürsten, ein 1034 errichtetes Chorherrenstift (jetzt Bibliothek), ein Progymnasium, Forstamt, eine landwirtschaftliche Maschinen- und eine Schulbankfabrik, ein Elektrizitätswerk, Schuh- und Metallwarenfabrikation und (1905) 3450 Einw., davon 128 Katholiken und 89 Juden. Durch die Limesforschung wurden bei Ö. die Grundmauern von drei römischen Kastellen entdeckt. Die Römer hatten hier ein Kastell (Vicus Aurelius), in dessen Trümmern sich viele römische Altertümer und Inschriften gefunden haben; später kommt die Stadt als Hauptort des Ohrngaues vor. Seit 1806 steht Ö. unter württembergischer Oberhoheit. Vgl. Keller, Vicus Aurelii oder Ö. zur Zeit der Römer (Bonn 1871).