à la mode

[251] à la mode (franz.), nach der Mode, modisch. – Monsieur à la mode ist der in satirischen Flugblättern und Sittenschilderungen gebrauchte Spottname für eine infolge der Verwilderung durch den Dreißigjährigen Krieg aufgekommene Stutzertracht, die aus einer phantastischen Übertreibung der kriegerischen Tracht seit etwa 1625 entstanden war und zumeist von Abenteurern und Glücksrittern getragen wurde, die am Kriege nicht teilnahmen. Ein breitkrempiger, phantastisch geformter Hut, weitbauschige Hosen, tief niedergekrempte Stulpen der Stiefel, fliegende Bänder und Schleifen an allen Teilen der Kleidung und aufwärts gedrehte Schnurrbartspitzen sind die Merkmale dieser Tracht, die sich bis um 1650 erhielt. Außer auf Flugblättern finden sich Darstellungen des Monsieur à la mode auf Stichen von Abraham Bosse und Jacques Callot (s. Tafel »Kostüme III«, Fig. 5). Einer der ersten, der diese Ausschreitungen literarisch bekämpfte, war der Kaplan Ellinger in der Schrift »Allmodischer Kleyder-Teufel« (Frankf. a. M. 1629). Später wurde der Begriff à la mode auch auf die Nachäfferei fremdländischen, insbes. französischen Wesens in Tracht, Sitte, Sprache und Gesinnung ausgedehnt, wofür das Epigramm Fr. v. Logaus bezeichnend ist:

»A la mode-Kleider, à la mode-Sinnen;

Wie sich's wandelt außen, wandelt sich's auch innen.«

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 251.
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