Achard

[75] Achard, Franz Karl, Physiker und Chemiker, geb. 28. April 1753 in Berlin, gest. 20. April 1821 in Kunern, studierte Physik und Chemie und wurde 1782 Direktor der physikalischen Klasse der Akademie der Wissenschaften. A. beschäftigte sich seit 1786 auf seinem Gute Kaulsdorff bei Berlin mit dem Anbau der Runkelrübe und der Gewinnung des Zuckers aus derselben. Nachdem von der Regierung veranlaßte Versuche in Berlin ein günstiges Resultat geliefert hatten, gewährte der König A. ein Darlehen von 50,000 Tlr. zum Ankauf des Gutes Kunern in Schlesien, auf dem 1801 die erste Runkelrübenzuckerfabrik erbaut wurde. Dieselbe wurde später im Kriege zerstört; 1810 aber so weit wiederhergestellt, um als Lehranstalt dienen zu können. A. schrieb: »Vorlesungen über Experimentalphysik« (Berl. 1791–92, 4 Bde.) und »Die europäische Zuckerfabrikation aus Runkelrüben« (Leipz. 1809, 3 Bde.; 2. Aufl. 1812). Vgl. Scheibler, Aktenstücke zur Geschichte der Rübenzuckerfabrikation in Deutschland (Berl. 1875).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 75.
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