Album

[280] Album (lat.), bei den Römern eine weiße Tafel, auf der das zu allgemeiner Kenntnis zu Bringende in schwarzer Schrift öffentlich ausgestellt wurde, wie die Edikte der Prätoren, die Verzeichnisse der Senatoren, der Geschwornen u.a. Im spätern Mittelalter bezeichnete man mit dem Namen A. ein Buch weißer, zusammengehefteter Blätter, das den Zweck hatte, Einzeichnungen von Personen, auch Sprüche und Sentenzen aufzunehmen: die Gedenkbücher, wie sie schon in mittelalterlichen Klöstern zur Einzeichnung der Gäste auflagen, die Wappen- und Emblemen- oder Devisensammlungen der Renaissance, namentlich aber die Stamm- oder Gesellenbücher, wie sie im Zeitalter des Humanismus Studenten, Gelehrte und Künstler anlegten, und deren Name die Benennung A. auch bald verdrängte (s. Stammbücher). Das Wort A. dient auch als Titel für poetische Anthologien (meist illustriert), für Sammlungen von Zeichnungen namhafter Künstler oder von Stichen, Photographien namhafter Kunstwerke etc. Ähnliche Arten von Albums in der Bedeutung von Sammlung oder Auswahl bilden das Briefmarkenalbum und das Musikalbum.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 280.
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