Andlaw-Birseck

[498] Andlaw-Birseck, 1) Franz Xaver, Reichsfreiherr von, Diplomat, geb. 6. Okt. 1799 in Freiburg i. Br., gest. 4. Sept. 1874 in Bad Homburg, Sohn des badischen Ministers Reichsfreiherrn Konrad v. A. (gest. 1839), war 1826–30 und wieder 1832–1835 Sekretär der badischen Gesandtschaft in Wien, 1838 Ministerresident in München, 1843 in Paris, 1846 außerordentlicher Gesandter in Wien und trat 1856 in den Ruhestand. Er veröffentlichte: »Erinnerungsblätter aus den Papieren eines Diplomaten« (Frankf. 1857) und »Mein Tagebuch, 1811–61« (das. 1862, 2 Bde.); »Die Frauen in der Geschichte« (Mainz 1861, 2 Bde.); »Die byzantinischen Kaiser, ihre Palast- und Familiengeschichten« (das. 1865) u.a.

2) Heinrich Bernhard, Bruder des vorigen, geb. 20. Aug. 1802, gest. 3. März 1871 auf seiner Besitzung Hugstetten bei Freiburg, stand 1821–25 im badischen Militärdienst und vertrat 1835–66 als Mitglied der badischen Ersten Kammer rücksichtslos ultramontane und feudale Grundsätze; auch spielte er auf den Wanderversammlungen der katholischen Vereine in Deutschland durch seine populäre Beredsamkeit eine wichtige Rolle. Er schrieb: »Der Aufruhr und Umsturz in Baden, als eine natürliche Folge der Landesgesetzgebung« (Freib. 1850), »Priestertum und christliches Leben« (das. 1865) und polemische Flugschriften.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 498.
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