Assabbai

[886] Assabbai, Bucht an der Südwestküste des Roten Meeres, unter 12°50´ nördl. Br. und 38°10´ östl. L. (s. Karte »Ägypten etc.«), an der 1870 die italienische Dampfergesellschaft Rubattino einen kleinen Küstenstrich erwarb und ihn 1880 an die italienische Regierung abtrat. Diese nahm von der Bai, den vorliegenden Inselchen Omm el Bachar und Ras er Raml und einem 4 km langen Küstenstrich Besitz und begründete damit die Kolonie Eritrea, nachdem 1884 die Küste bis Ras Dermah, 1885 bis Massaua und 1889 nordwärts bis Ras Kasar, 18°2´ nördl. Br., von Italien erworben war. Der Ort Assab mit 5000 Einw. (Arabern, Afar, Somal, Juden, wenigen Italienern), in öder, völlig wasserloser Gegend, hat bei dem 1 km südlicher gelegenen Dorfe Buia einen geräumigen, wohlgeschützten Hafen und steht durch ägyptische und italienische [886] Dampfer mit Massaua und andern Häfen des Roten Meeres, durch Kabel mit Massaua und Perim in Verbindung. Die Einfuhr (Mehl, Salz, Seife, Zucker, Baumwolle, Gewebe, Tabak) betrug 1892: 2,7 Mill. Mk., die Ausfuhr (Perlen, Perlmutter, Elfenbein, Goldstaub, Häute und Felle) 3,4 Mill. Mk. Vgl. Licata, Assab e i Danachili (Mail. 1885).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 886-887.
Lizenz:
Faksimiles:
886 | 887
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika