[32] Athenagŏras, christlich-platon. Philosoph, der formvollendetste unter den sogen. Apologeten der zweiten Hälfte des 2. Jahrh. n. Chr., aus Athen, soll nach seiner Bekehrung zum Christentum (um 160) an der Katechetenschule in Alexandria gelehrt haben. In seinen zwei Werken, der »Legatio pro Christianis«, einer an den Kaiser Mark Aurel und dessen Sohn Commodus etwa 176 gerichteten Apologie des Christentums, und der um 180 verfaßten Schrift: »De resurrectione mortuorum«, zeigt er sich als freier, tief eingehender, mit der Philosophie der Griechen wohlvertrauter Denker; seine Rede ist besonnen, wohlgeordnet und häufig überzeugend. Spezifisch christliche Sätze finden sich bei ihm wenig. Gesamtausgabe von Otto (Jena 1857) und Schwartz (Leipz. 1891).