Attinghausen

[69] Attinghausen, Dorf im schweizer. Kanton Uri, nahe der Reuß, gegenüber Altorf, mit (1900) 526 kath. Einwohnern und einem 1897 restaurierten Schloß (Sitz der aus Schillers »Wilhelm Tell« bekannten Freiherrenfamilie v. A.). – Neben der Burg und den Gütern in Uri besaßen die A. die Burg Schweinsberg im bernischen Emmental, nach der eine jüngere Linie den Namen führte. Der von Schiller verherrlichte Freiherr ist Werner II., der 1291 als Siegelbewahrer des Landes Uri den Ewigen Bund der Waldstätte vom 1. Aug. stiften half und 1294–1321, wie es scheint, ununterbrochen die Stelle eines Landammanns bekleidete. Sein Sohn Johannes, der 1331–57 als Landammann dem Tale vorstand, beteiligte sich an der Erweiterung und Ausbildung der Eidgenossenschaft. Mit ihm erlosch der Mannesstamm des Geschlechts. Vgl. v. Liebenau, Geschichte der Freiherren v. A. (Aarau 1865); Öchsli, Die Anfänge der Eidgenossenschaft (Zürich 1891); Durrer, Die Ruine A. (»Anzeiger für schweizerische Altertumskunde«, 1898).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 69.
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