Bīas

[813] Bīas, einer der sogen. sieben Weisen Griechenlands, aus Priëne in Ionien, Zeitgenosse des lydischen Königs Alyattes und seines Sohnes Krösos, lebte um 570 v. Chr. Manche Sprüche (Gnomen) sollen von ihm herrühren, so der, daß die Weisheit das einzige unverlierbare Eigentum des Menschen sei; ferner der, daß der größte Reichtum sei: nichts zu wünschen. Auf ihn wie auf andre wird das Wort: »Ich trage alles, was mir gehört, bei mir« (»Omnia mea mecum porto«) zurückgeführt, das er geäußert haben soll, als die Einwohner von Priëne beschlossen hatten, mit ihren Kostbarkeiten die belagerte Stadt zu verlassen, und sich einer seiner Mitbürger wunderte, daß er sich nicht zur Abreise rüste. Die ihm beigelegten Sprüche finden sich bei Orelli, »Opuscula Graecorum veterum sententiosa et moralia« (Leipz. 1819), und bei Mullach, »Fragmenta philosophorum graecorum«, Bd. 1 (Par. 1860).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 813.
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