Babeuf

[220] Babeuf (Baboeuf, spr. -böff), François Noël, Jakobiner, geb. 1764 in St.-Quentin, war als Feldmesser und Grundbuchskommissar beschäftigt, als die Revolution ausbrach, für die er in der Presse mit Begeisterung eintrat. Unter dem Namen Gracchus B. griff er in dem Journal »Tribun du peuple« jede bürgerliche Ordnung an. Nach Robespierres Sturz saß er 10 Monate im Gefängnis. Im November 1795 durch eine Amnestie befreit, stiftete B. den Klub des Pantheons oder der Gleichen (Égaux, Babouvistes) und zettelte eine nach ihm genannte Verschwörung an, deren Ziel der Sturz der Direktorialregierung, Einziehung alles Besitzes zugunsten der Nation und Herstellung eines kommunistischen, in Gütergemeinschaft and nationaler Arbeitsverteilung organisierten Staates war. Indessen wurde die Verschwörung im Mai 1796 von dem Genossen Grisel verraten, B. mit andern Häuptern von dem Staatsgerichtshof zu Vendôme nach einem langen Prozeß zum Tode verurteilt und 27. Mai 1797 mit seinem Genossen Darthé guillotiniert. Die übrigen Mitschuldigen wurden zum Teil deportiert, zum Teil freigesprochen. Vgl. Fil. Buonarroti (s. d., einer der Mitschuldiger), Conspiration pour l'égalité, dite de B., suivie du procès auquel elle a donné lieu, etc. (Brüss. 1828, 2 Bde.); Advielle, Histoire de Gracchus B. et du babouvisme (das. 1884, 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 220.
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