[225] Baccarīni, Alfredo, ital. Staatsmann, geb. 6. Aug. 1828, gest. 2. Okt. 1890, studierte Physik und Mathematik in Bologna und beteiligte sich 1848 an den nationalen Kämpsfn bei Vicenza, Treviso und Bologna. Nach Niederwerfung der Revolution lebte er als Oberingenieur in Ravenna, später in höhern städtischen Ämtern. In den Staatsdienst übergetreten, wurde B. 1872 nach Rom berufen; als Generaldirektor der staatlichen Wasserbauten nahm er wesentlichen Anteil an den durch Garibaldi 1875 veranlaßten Plänen zur Tiberregulierung; bald danach gelangte er in die Deputiertenkammer. 1876 wurde er Generalsekretär im Ministerium der öffentlichen Arbeiten und 1878 unter Cairoli Leiter dieses Ministeriums, das er (mit Unterbrechung von Dezember 1878 bis [225] Juli 1879) auch unter Depretis bis Mai 1883 behielt. Während dieser Zeit erwarb sich B. besonders um den Eisenbahnbau in Italien Verdienste. Nach seinem Rücktritt bildete er mit Crispi, Cairoli, Nicotera und Zanardelli die »Pentarchie«; auch nach Depretis' Tode blieb er in der Opposition. B. schrieb eine Reihe technischer Schriften, namentlich über Wasserbau.