Baldāmus

[297] Baldāmus, August Karl Eduard, Ornitholog, geb. 18. April 1812 in Giersleben bei Aschersleben, gest. 31. Okt. 1893 in Wolfenbüttel, studierte seit 1833 in Berlin Theologie, ward 1839 Gymnasiallehrer in Köthen und widmete sich hier unter dem Einfluß Naumanns der Ornithologie. Auf seine Einladung trat 1845 die erste deutsche Ornithologenversammlung in Köthen zusammen, und 1850 wurde auf seinen Antrag die Gesellschaft deutscher Ornithologen gegründet, deren Sekretär er viele Jahre war. 1849 wurde er Pfarrer zu Diebzig, 1858 zu Osternienburg bei Köthen, siedelte aber 1865 in Urlaub nach Halle über, trat 1868 in den Ruhestand und lebte seit 1870 in Koburg. Er schuf eine große Nester- und Eiersammlung und bearbeitete mit Blasius und Sturm den Schluß von Naumanns »Naturgeschichte der Vögel Deutschlands« (Stuttg. 1860), gab 1849–1858 die »Naumannia. Archiv für Ornithologie etc.« und 1858–67 mit Cabanis das »Journal für Ornithologie« heraus und schrieb: »Illustriertes Handbuch der Federviehzucht« (Dresd. 1876–78, 2 Bde.; Bd. 1: Hühnervögel, 3. Aufl. von Grünhaldt, 1896; Bd. 2: Tauben- und Wassergeflügel, 2. Aufl. von demselben, 1897); »Vogelmärchen« (das. 1876); »Das Hausgeflügel« (das. 1882, 2. Aufl. von Grünhaldt 1893); »Das Leben der europäischen Kuckucke« (Berl. 1892).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 297.
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