Bassetthorn

[431] Bassetthorn (ital. Corno di bassetto, auch Clarone, franz. Cor de basset), eine um 1770 in Passau aufgekommene, durch Theodor Lotz (um 1782 in Preßburg) verbesserte Abart der Altklarinette, wie diese in[431] F stehend, aber in der Tiefe bis F (Note c) reichend. Das schon nach wenigen Jahrzehnten wieder verschwindende B. wurde seiner erheblichen Länge wegen gekrümmt oder geknickt gebaut; gewöhnlich ist die eigentliche Schallröhre gerade, aber das Mundstück im flachen Winkel angesetzt und der kleine messingene Schalltrichter am Ende nach der entgegengesetzten Seite hin abgebogen (s. Tafel »Musikinstrumente III«, Fig. 9). Mozart hat in seinem Requiem und in einer seiner Serenaden (B-dur, in Köchels Verzeichnis Nr. 361) zwei Bassetthörner angewendet, auch im »Titus« Soli für das Instrument geschrieben. Mendelssohn schrieb zwei Konzertstücke für Klarinette und B. Die Klangfarbe ist, besonders in tieferer Lage, eigentümlich düster, aber weich. Anweisungen für das B. schrieben Backofen, Iwan Müller, Vanderhagen u. a.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 431-432.
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