Serenāde

[368] Serenāde (ital. Serenata), ein Abendständchen, gleichviel ob für Gesang oder mit Instrumenten allein. Die ältern Serenaden (auch Kassationen, Divertimenti genannt) führen gern einige Blasinstrumente ein (Oboen, Fagotte, Hörner, Klarinetten), wie das für eine Musik im Freien passend ist (so bei Haydn, Mozart u. a.); je mehr indes die S. ihren Einzug in den Konzertsaal nahm, gewannen die Streichinstrumente die Oberhand. Beethoven schrieb eine S. (Op. 8) für Violine, Bratsche und Cello. Charakteristisch war ferner früher bei der S. die einfache (solistische) Besetzung der Stimmen. Serenaden für Streichorchester schrieb unter andern R. Volkmann (Op. 62, 63, 69), für volles Orchester Brahms (Op. 11, 16). Gewöhnlich hat die S. mehr Sätze als die Sonate, und die Sätze sind weniger durchgearbeitet als in der Symphonie und Suite, auch finden sich oft mehrere menuettartige Sätze und als Kern ein oder zwei langsame Sätze. Anfang und Schluß bildeten ursprünglich marschartige Sätze.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 368.
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